Case Study

Halb Hard

Pietro Motter aus Tenna gehörte 1875 zu den ersten Trentinern, die dem Ruf der Harder Textilindustrie nach billigen Arbeitskräften folgten. Um 1910 sprach fast „halb Hard“ italienisch.
Zu seinem 80. Geburtstag betraute uns Ladenbauer Joe Armellini, selber Nachfahre von Einwanderern aus dem Valsugana, mit der Gestaltung eines Buchs zum Thema. Die Gemeindearchivarin Dr. Nicole Ohneberg und der Historiker Meinrad Pichler zeigen darin anhand zahlreicher Originalquellen Ursachen und Verlauf der Migrationsbewegung.

Buch

Die Keimzelle des 272 Seiten starken Buchs war ein Trentinerfest mit begleitender Ausstellung des Harder Gemeindearchivs, zu der wir das Motto „Halb Hard“ und die Gestaltung beitragen durften.
Zwei Karten im vorderen und hinteren Umschlag des Buchs zeigen optisch gewichtet die Herkunftsorte der Personen aus dem Trentino und ihre Wohnorte in Hard.

Daten

 Dank eines glücklichen Zufalls sind im Harder Gemeindearchiv die originalen Erhebungsbögen der beiden Volkszählungen von 1900 und 1910 vollständig erhalten geblieben.
Aus dieser raren Quelle konnte Archivarin Nicole Ohneberg eine alphabetisch sortierte Liste von 1.300 Personen Trentiner Abstammung erstellen – versehen mit Details wie Geburtsort und -datum, Umgangssprache, Beruf und Arbeitgeber.

Familien

 Die Arbeits- und Lebensverhältnisse, die die ZuwandererInnen in Hard vorfanden, werden durch Familiengeschichten und mit Hilfe von gut 200 historischen Bildern illustriert.
Nach dem Auftakt durch ein Trentinerfest und einem Aufruf im Harder Gemeindeblatt beteiligten sich 18 Familien mit Trentiner Herkunft am Buch.